Jakob: „Das Bundesheer doch nicht umsonst?“

Mein Vater hat in unserer Familie immer großen Wert auf Bildung gelegt. Er war selbst Akademiker und wollte deshalb auch von mir, dass ich diesen Weg einschlage. Da ich mich in meiner Jugend aber lieber mit ‚anderen‘ Dingen beschäftigte, führte das oft zu Spannungen und Streitigkeiten.

Nach der Unterstufe wechselte ich auf eine höhere Schule. Trotz Startschwierigkeiten konnte ich letztlich die Schule abschließen, doch das Verhältnis zu meinem Vater hatte sich in dieser Zeit verschlechtert. In meinem Abschlussjahr ist mein Vater völlig unerwartet verstorben. Sein Tod kam für uns aus dem Nichts. Es war unbegreiflich seinen eigenen Vater so früh begraben zu müssen.

Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Es schien mir alles sinnlos. Wofür soll man leben, wenn man am Ende stirbt und alles zurücklässt? Mich quälten die Sinnfragen und am Ende der Schulausbildung blieb ich, trotz Reifeprüfung, ohne Orientierung für mein Leben.

Es folgte meine Einberufung zum Bundesheer. Das brachte etwas Abwechslung und geregelte Abläufe in mein Leben. Doch bei den einsamen Chargen-Diensten musste ich immer wieder darüber nachdenken, wozu man eigentlich lebte.

Gerade am Wochenende, wenn es in der Kaserne besonders befremdlich war, hatte ich endgültig resigniert. Ich konnte nicht verstehen, was andere antreibt und wie sie so unbekümmert ihr Leben führen konnten. Immer wieder fragte ich mich, was der Sinn hinter dem Leben war. Man müht sich ab und am Ende bleibt doch nichts.

Im Frühling mussten wir zum Militärpfarrer. Dieser stellte sich uns vor und wir verbrachten einen angenehmen Nachmittag. Es war eine willkommene Abwechslung zum Marschieren und der Durchführung sonstiger Militärübungen. Am Ausgang lagen neue Testamente zur freien Entnahme auf. Das „Cover“ hat mich irgendwie angesprochen und so nahm ich eines mit. Es hatte ein kleines Format und passte in meine Uniform.

In den Freizeiten und abends begann ich, darin zu lesen. Ich war überrascht von dem was da geschrieben stand. Für mich war die Bibel immer ein verstaubtes Buch für alte Pfarrer gewesen. Doch Zeile für Zeile, wurde mir die Bibel lebendiger.

Als er aber von dem Berg herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam heran und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will. Sei gereinigt! Und sogleich wurde sein Aussatz gereinigt. (Matthäus 8,1-3)

Dieser Abschnitt hat mich besonders getroffen. Da sind große Menschenmengen, die Jesus folgen, aber er sieht die Not eines einzelnen Mannes. Er nimmt sich seiner an und befreit ihn von seinem Elend.

Ich wusste, dass ich der Mann war und habe gebetet: „Herr, wenn du willst kannst du mich reinigen“. Was soll ich sagen? Er hat mir geantwortet: „Ich will“. In dem Moment wusste ich, dass Jesus Realität ist und er mich kennt. Durch ihn habe ich gelernt, was der Sinn des Lebens ist.

Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.” (Johannes 17,3)

Nach dieser Begegnung mit Jesus war ich begeistert mehr zu erfahren. Meine falschen Vorstellungen von ihm wurden schnell ausgeräumt. Er ist so vollkommen anders als ich dachte, oder mir von meinem Umfeld mitgeteilt wurde.

Jesus spricht viel über Sünde und dass man davon zu Gott umkehren soll. Doch dieser spielte in meinem Leben keine Rolle. Er war mir gleichgültig und so sah auch mein Lebensstil aus: Ich tat was recht war in meinen Augen. – Mein gottloses Leben führte schließlich zu einem sinnlosen und sündhaften Leben.

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. (Lukas 5,31-32)

Die Sinnfrage meines Lebens war gelöst indem ich ‚Jesus Christus erkannte‘. Doch nun stellte er mich vor die Schuldfrage. Wer kann schon von sich sagen, dass er gerecht ist? Ich hatte in meiner Vergangenheit genug Unrecht getan. Ganz zu schweigen davon, dass ich Gott ablehnte.

Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (Matthäus 26,28)

Diese Worte und ihre Konsequenzen zu begreifen war für mich ein langer Prozess. Gottes Rechtsforderung gegen mich war mein Tod! Bestrafung für mein Unrecht, ja. – Aber der ewige Tod?! – Ich hatte keine Ahnung, wie gerecht Gott wirklich ist! Er hätte mich im Himmelreich nicht dulden können. Unmöglich.

Doch Jesus macht mir ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen konnte. Er stirbt an meiner Stelle und wenn ich ihm vertraue, erhalte ich so die Vergebung all meiner Schuld und Sünde. So bin ich in den neuen Bund mit Gott getreten. Einen Vertrag, den Jesus mit seinem Blut unterzeichnet hat. Das ich mein Ticket in den Himmel und der Ewigkeit bei Gott.

Wie siehts bei dir aus? – Hast du schon eines?